Wenn landeseigene Grundstücke vergeben werden, sollen Genossenschaften mit 25% beteiligt werden. So hat es die Berliner CDU/SPD-Koalition festgelegt. Bisher ist die Bilanz aber ernüchternd. Von den zu vergebenden Grundstücken der 22 Projekte ist gerade mal bei einer die Beteiligung einer Genossenschaft geklärt.
„Werden Genossenschaften an Stadtquartieren beteiligt?“ lautete die Anfrage, die Andreas Otto (Grüne) am 18. März an den Senat stellte. Die Antwort liegt nun in Form einer Tabelle vor, die den Planungsstand bei der Vergabe der landeseigenen Grundstücke darstellt (Drucksache 19/18603). Bei sechs Quartieren wird es überhaupt keine Genossenschaftsbeteiligung geben – darunter die großen Quartiere wie das „Pankower Tor“ am ehemaligen Rangierbahnhof Pankow mit rund 2000 Wohneinheiten (WE) und die geplante (aber umstrittene) Bebaung Karow Süd mit bis zu 5000 WE.
Bei den Quartieren, bei denen die Vergabe im Konzeptverfahren noch nicht abgeschlossen ist, schwanken die anvisierten Anteile der Genossenschaften zwischen 40% im Kurt-Schuhmacher-Quartier auf dem Gelände des ehemaligen Flughafen Tegel und 1% (!) beim mit 13.000 Wohneinheiten derzeit größten Baugelände, der Spandauer Wasserstadt.
Ob bei den Quartieren, bei deren Entwicklung Genossenschaften beteiligt werden sollen, am Ende aber tatsächlich Genossenschaften zum Zuge kommen, steht in den Sternen. Bei 20 der 21 Projekte kann der Senat nicht einmal eine konkrete Genossenschaft nennen, mit der bereits Gespräche geführt werden. Nur beim Neuen Gartenfeld steht bisher fest, dass ein Teil der 3680 Wohneinheiten von der begeno 16 und der WBG „Am Ostseeplatz“ übernommen wird.