Genossenschafter*innen beim International Housing Day

Wohnungen für alle! Mietschulden erlassen! Mieten senken – Gewinne umverteilen! Bodenspekulation beenden – Wohnungskonzerne vergesellschaften!
Das waren die Forderungen der Demo am 27.3.2021 zum Internationalen Housing Day. Er stand unter dem Motto: Zusammen kämpfen für eine solidarische Stadt. Auch Berlin hat sich mit einem breiten Aktionsbündnis beteiligt und ca. 1000 Menschen kamen zur Kundgebung vor dem Roten Rathaus und anschließender Demonstration nach Kreuzberg. Wir waren auch dabei!

Genossenschafter*innen unterstützen Volksbegehren zur Vergesellschaftung und gemeinwirtschaftlichen Verwaltung von Immobilienkonzernen

Gemeinwirtschaft und Genossenschaft gehören zusammen – daher unterstützen wir als Initiative „Genossenschafter*innen“ aus Berlin das Volksbegehren zur Vergesellschaftung und gemeinwirtschaftlichen Verwaltung von Immobilienkonzernen. Unsere Initiative existiert seit 2019 und vereint Aktive aus zwölf Berliner Wohnungsbaugenossenschaften. Sie alle begrüßen, dass das Vergesellschaftungs-Volksbegehren es geschafft hat, das Prinzip der Gemeinwirtschaft und die grundgesetzliche Sozialbindung von Eigentum wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Wir rufen alle Genossenschaftsmitglieder in Berlin auf, das Begehren mit ihrer Unterschrift zu unterstützen. Das Begehren sollte auch für uns Genossenschaftsmitglieder Anregung für eine dringend notwendige Debatte zur Erneuerung von Gemeinwirtschaft und Mitgliederdemokratie sein.
Vergesellschaftung und Genossenschaften
Obwohl vom Dachverband BBU, von der Marketinginitiative der Wohnungsgenossenschaften sowie von einzelnen Genossenschaftsvorständen immer wieder Gegenteiliges behauptet wurde, gefährdet das anstehende Vergesellschaftungs-Volksbegehren Genossenschaften in keiner Weise. Genossenschaften werden im Vorschlag der Initiative „Deutsche Wohnen & Co Enteignen“ ausdrücklich von der Vergesellschaftung ausgenommen. Gleichzeitig übernimmt das Volksbegehren mit dem Bezug auf „Gemeinwirtschaft“ und der demokratischen Selbstverwaltung von Wohnungsbeständen Grundprinzipien genossenschaftlichen Wirtschaftens.
Das Volksbegehren stützt sich auf Artikel 15 des Grundgesetzes, der im Falle einer Vergesellschaftung die Überführung in „Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft“ vorsieht. Der Gedanke der Gemeinwirtschaft im Grundgesetz ist undenkbar ohne die starke Genossenschaftsbewegung, in der seit Ende des 19. Jahrhunderts Wohnungsbaugenossenschaften eine führende Stellung einnahmen. Schon in der Weimarer Verfassung von 1919 wurde Gemeinwirtschaft als Verfassungsprinzip genannt. Gemeint war damit eine Wirtschaft, die nicht den Profit der Eigentümer, sondern die Versorgung der Menschen mit notwendigen Gütern zum Ziel hatte. Auch wenn die Initiative als Ziel ihrer Vergesellschaftung die Rechtsform einer „Anstalt öffentlichen Rechts“ wählt, unterscheidet sich die vorgesehene Bewirtschaftung der Bestände kaum von dem, was viele Berliner Wohnungsgenossenschaften bis heute tun: sie orientieren sich bei der Preisbildung an den realen Kosten von Bau, Instandhaltung & notwendigen Rücklagen und können so günstige Mieten sichern.
Als Genossenschafter*innen wollen wir, dass es möglichst vielen ermöglicht wird, selbstbestimmt zu wohnen und das zu Mieten, an denen sich andere nicht bereichern. Neben der generellen Ausweitung genossenschaftlichen Wohnens sehen wir das Volksbegehren zur Vergesellschaftung und gemeinwirtschaftlichen Verwaltung von Immobilienkonzernen als einen wichtigen Schritt in diese Richtung an.

Hier die Erklärung als pdf: Genossenschafterinnen_DW-Enteignen

Der Alternative Genossenschaftstag ist zu Ende-

die Vernetzung der Mitglieder geht weiter

Demokratisierung der Wohnungsgenossenschaften und mehr Engagement in der Wohnraumversorgung für Menschen mit geringen Chancen auf dem Wohnungsmarkt – das waren die großen Themen des ALTERNATIVEN GENOSSENSCHAFTSTAGES am 25. und 26. September. Eine Online-Podiumsdiskussion und vier Workshops gaben wichtige Hinweise und Anregungen für die weitere Vernetzung der Genossenschafter*innnen.

Der Alternative Genossenschaftstag ist zu Ende, der Vernetzungsprozess der Mitglieder geht weiter. Hier finden Sie alle Informationen:

 

„Die Genossenschafter*innen“ auf der Straße

„Shutdown Mietenwahnsinn – sicheres Zuhause für alle“- dafür gingen am 20. Juni rund 1500 Menschen auf die Straße. In strömendem Regen ging es vom Potsdamer Platz zum Jugendzentrum Drugstore, das der Gentrifizierung zum Opfer gefallen ist. Es war auch eine Premiere für DIE GENOSSENSCHAFTER*INNEN – denn erstmals trat die Initiative mit einem eigenen Banner auf. (mehr …)

Genossenschafter*innen vor Ort

Die Aktionen gegen die Politik des BBU und der Genossenschaftsvorstände haben 2019 zu vielen neuen Kontakten zwischen Genossenschafter*innen geführt. Schnell entstand der Wunsch, neben der „großen“ Vernetzung durch den Initiativkreis auch eine Möglichkeit zum konkreten Austausch über Probleme, Konflikte und Erfolge in der Auseinandersetzung um die Demokratisierung verkrusteter Strukturen in den Genossenschaften zu organisieren. So kam es zu der Idee, sich jeweils bei einer anderen Genossenschaft zu treffen und die jeweilige Situation vor Ort kennen zu lernen. Im Laufe der Zeit „wandern“ die Teilnehmenden so durch die Berliner Genossenschaftslandschaft.

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Über uns: Die Genossenschafter*innen

„Die Genossenschafter*innen“ sind Mitglieder von Berliner Wohnungsgenossenschaften, die sich im Februar 2020 im Widerspruch zu den Kampagnen der Genossenschaftsvorstände gegen den Mietendeckel und das Volksbegehren „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ zusammengeschlossen haben. Unsere Aktivitäten haben seitdem zwei Schwerpunkte.
♦ Ein genossenschaftsübergreifender Erfahrungsaustausch soll dabei helfen, von guten Beispielen für Mitbestimmung, Solidarität und Selbstverwaltung zu lernen. Wir wollen die Vernetzung untereinander fördern z.B. indem wir Genossenschaftsmitglieder beraten, die aktiv werden wollen und Gleichgesinnte in der Nachbarschaft suchen; indem wir Mitglieder bei Auseinandersetzungen in der eigenen Genossenschaft stärken; indem wir Bewohner*innen, die sich für eine nachhaltige Sanierung und Umgestaltung ihrer Wohnanlagen einsetzen, unterstützen.
♦ Die Initiative versteht sich auch als stadtpolitische Akteurin. Wir wollen die Rolle von Genossenschaften in der Wohnungskrise neu definieren und die genossenschaftlichen Prinzipien in die wohnungspolitische Debatte einbringen. Wir schweigen auch nicht, wenn Vorstände oder Verbände dazu fragwürdige Positionen vertreten. Für uns gehört die Arbeit in Genossenschaften und in wohnungspolitischen Initiativen zusammen. Denn es geht darum, dass möglichst Viele selbstbestimmt wohnen können und das zu Mieten, an denen sich andere nicht bereichern. Wir engagieren uns in mietenpolitischen Bündnissen, um solidarische und selbstverwaltete Wohnformen zu stärken.

Die Internetseite dient dabei als Vernetzungsstruktur und als Plattform für wohnungs-und stadtpolitische Debatten. Die Seite ist „work in progress“: sie versteht sich als wachsendes Medium und ist angewiesen auf Anregungen, Hinweise und Beiträge.

Wenn Sie Interesse an der Mitarbeit haben, senden Sie bitte eine email an info@genossenschafter-innen.de